Leseprobe:
Aus: Epikur führt uns weiter Für Epikur steht - wie für Buddha - das individuelle Lebensglück im Zentrum des menschlichen Strebens. Doch wo Buddha dafür das Erlöschen aller menschlichen Begierden fordert, betrachtet dies Epikur differenzierter: Für Epikur geht es nicht darum, alle menschlichen Begierden zum Erlöschen zu bringen, sondern nur die, die dir im Endeffekt Schaden zufügen, Leid erzeugen und damit dein individuelles Lebensglück beeinträchtigen. Schauen wir uns dies an einem Beispiel an: Der arme Student, der sich während seines Studiums mit einfachen, preisgünstigen Lebensmitteln aus dem Supermarkt [...] Aus: Die Jüdische Religion übernimmt die Navigation [...] Nun ist es aber so, dass die fünf Bücher Mose (Thora) gar nicht von Mose stammen, sondern sie wurden erst Jahrhunderte nach dieser geschilderten Zeit geschrieben von Leuten, die niemand kennt, redaktionell bearbeitet und zusammengefügt von Priestern am Jerusalemer Tempel. Niemand kann letztlich für die Wahrheit der in diesen Schriften geschilderten Ereignisse bürgen, niemand weiß, ob es diesen Abraham, diesen Noah, diesen Mose und all die anderen je gegeben hat und für viele in der Thora geschilderten Geschehnisse (z. B. der Exodus der Israeliten aus Ägypten, die Übergabe der zehn Gebote Gottes an Mose, die Schlacht um Jericho usw.) fehlen trotz langjähriger, intensiver Grabungen jegliche archäologischen Hinweise auf die Authentizität dieser geschilderten Vorgänge (s. dazu Sellin/Fohrer, Langbein und Schüle). Wen nimmt es da wunder, dass insbesondere Wissenschaftler heute davon ausgehen, dass es sich dabei um "rein fiktionale [also erfundene] Epen des 4. bis 2. Jahrhunderts vor Christus" (Schüle, S. 104) unter Rückgriff auf schon existierende Literatur anderer Kulturkreise und umlaufende Mythen und Legenden handelt. [...] Aus: Konnten es die Christen besser? [...] Tatsächlich hat das Christentum keine Verminderung des menschlichen Leids gebracht, sondern eine ungeheure Vermehrung desselben. Obwohl die Kirche stets behauptet hat, ein wesentlicher Unterschied zwischen der jüdischen und der christlichen Religion sei die weitergehende Ethik Jesu, hat sie sich selbst nie an diese Ethik gehalten: Jesus habe nicht nur die Liebe gepredigt, sondern sogar die Feindesliebe, nicht Rache, sondern Verzeihen sei seine Losung gewesen, nicht Hass, sondern Versöhnung. Die Kirche hat nie andere Meinungen als die offiziell genehmigte Sichtweise auf Dauer geduldet. Rasch wurden Abweichler als "Ketzer" gebrandmarkt, mit dem Bannstrahl belegt, und solange sich die Kirche noch des Staates als ihr willfähriger Büttel bedienen konnte, geächtet. Mit der Installierung der kirchlichen Inquisitionsbehörde ging dann das Foltern, Töten und Verbrennen von Menschen [...] Aus: Der letzte Navigator - Mohamed? [...] Mohameds Heere und die seiner Nachfolger zogen sengend,
brennend, mordend und versklavend bis über Indien hinaus und brachten schwärzestes Leid und tiefe Verzweiflung über unzählige
Menschen. Allein Mohamed führte rund 80 Kriege zur Ausbreitung seiner Religion. Aus: Marx, der Baumeister - ja, wir schaffen das!? [...] Marx wollte dafür das theoretische Rüstzeug
bereitstellen, er wollte die Arbeiter darin bestärken und ihnen ein Ziel vor Augen stellen, für das es sich zu kämpfen lohne:
das Arbeiterparadies. Ohne Unternehmer, ohne deren Profitstreben, sei die Industrie in der Lage, die Arbeitenden dieser Erde
locker ausreichend mit allem Nötigen zu versorgen, die hohe Produktivität ließe es zu, die Arbeitszeiten drastisch zu
reduzieren, die Menschen hätten wieder Zeit und Muße, das Leben zu genießen, sich um ihre Familien zu kümmern, und die Arbeit
würde den Arbeitenden Freude bereiten, da sie nun für sich selbst, für die Bedürfnisse der Arbeitergesellschaft und nicht
mehr für die Profite von Unternehmern arbeiteten. Auf hoher Entwicklungsstufe der Produktionsmittel könne weltweit der
Kommunismus eingeführt werden: Alle arbeiten für alle, Wohlstand und Wohlsein für alle, endlich das Paradies auf Erden. Dafür
war Marx, obwohl er bürgerlicher Herkunft war, bereit, auch selbst auf Barrikaden mit dem Gewehr in der Hand zu kämpfen. [...]
Aus: Warum es nicht geht - der Ärger mit den Trieben [...] Fakt bleibt, dass es die Triebe des Menschen sind, die
Leid verursachen können. Schauen wir uns also einmal diese Leidverursacher genauer an. So unterschied z. B. der
anglo-amerikanische Psychologe William McDougall in seiner Instinkttheorie folgende Instinkte bzw. Triebe: Angst-,
Fluchtinstinkt; Instinkt der Abneigung, des Ekels, der Abstoßung; Neugierinstinkt; Aggressionstrieb; Selbstbehauptungstrieb,
Selbstdarstel-lungstrieb, Anerkennungstrieb; Unterwerfungstrieb; Brutpflegetrieb (Elterninstinkt); Sexualinstinkt; Hordentrieb
(Geselligkeitstrieb, Bindungs-trieb); Besitztrieb; Erwerbungs-/Bereicherungstrieb; Aufbau-/Gestaltungs-trieb. Verschiedene
andere Schriftsteller finden mehr oder weniger Triebe, ich persönlich sehe noch bei der Frau einen Locktrieb und beim Mann
einen Hingabe- oder Aufopferungstrieb. |